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Dr. Andrea van Abuel Vorständin msg

Interview mit
Dr. Andrea van Aubel

KI: Gamechanger für die Versicherungsbranche

Wie nehmen Sie die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) und Automatisierung auf die Versicherungsbranche wahr? Wie gehen Versicherer mit diesen Entwicklungen um und welche innovativen KI-Lösungen setzen sie ein?

Künstliche Intelligenz verändert die Versicherungsbranche grundlegend – von der automatisierten Schadenbearbeitung über die Betrugserkennung bis hin zur personalisierten Kundenkommunikation.“From play to purpose”: Wir stehen als msg für einen professionellen, zielgerichteten und strategischen Einsatz von KI bei unseren Kunden, der dazu beiträgt, Wertschöpfung zu steigern und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Ich bin überzeugt: KI kann die Versicherungsbranche auf ein neues Level heben, indem sie Versicherern dabei hilft, schneller, präziser und kundenorientierter aufzutreten. So können durch den Einsatz von KI individuelle Prämien berechnet, Schäden schneller bearbeitet und präventive Maßnahmen ergriffen werden. Dies führt zu einer besseren Servicequalität und Kosteneffizienz, was wiederum zu einem erheblichen Wachstumstreiber werden kann.  

Unsere Versicherungskunden setzen KI-Lösungen heute in ganz unterschiedlichen Bereichen und in sehr unterschiedlichem Umfang ein: Sie nutzen u.a. spezialisierte Sprachmodelle in der Kundenkommunikation, setzen KI-Tools zur Betrugserkennung und Schadenregulierung, machen Gebrauch von einer durch KI optimierten Risikoanalyse und -bewertung und verbessern durch den Einsatz von Chatbots und virtuellen Assistenten ihre Kundenkommunikation.  

Als konkreten Anwendungsfall möchte ich hier gerne unsere KI-Lösung msg.process:it nennen. Das ist ein KI-basierter Agent für die Versicherungsbranche, der Geschäftsprozesse End-to-End automatisiert und orchestriert – von der Analyse bis zur Kommunikation mit dem Kunden. Die Lösung erkennt eigenständig, was zu tun ist, gleicht Informationen mit Systemanforderungen ab, beschafft fehlende Daten aus strukturierten und unstrukturierten Quellen und führt Prozesse effizient aus. Damit begegnet sie zentralen Herausforderungen wie steigenden Kosten, Fachkräftemangel und Know-how-Verlust durch Renteneintritte. Gleichzeitig erfüllt sie die steigenden Erwartungen der Endkunden an schnelle und einfache Services. Durch semantisch gesteuerte Prozessautomatisierung und gezielte Entlastung über alle Skill-Level hinweg optimiert msg.process:it die Operations-Aufstellung, steigert die Effizienz und verbessert die User Experience – sicher und datenschutzkonform als Cloud-Service verfügbar. 
 

Wie bewerten Sie die ethischen und rechtlichen Implikationen der Nutzung von KI bei msg? Wie kann sichergestellt werden, dass verantwortungsvoll und ethisch einwandfrei mit dieser Technologie im Business umgegangen wird? Wo sehen Sie grundsätzlich die Grenzen von KI in der Versicherungsbranche?

Die verantwortungsvolle Nutzung von KI erfordert klare ethische Leitlinien, rechtliche Rahmenbedingungen und technische Transparenz. msg setzt KI transparent ein, das heißt die Nutzung wird intern und gegenüber unseren Kunden offengelegt. Insbesondere die Nutzung und Veröffentlichung KI-generierter Inhalte wird selbstverständlich als solche gekennzeichnet. KI kann aber natürlich auch Fehler machen. Die Ausgaben eines Sprachmodells basieren auf Wahrscheinlichkeiten und Zufall. Die Richtigkeit und Qualität der Ausgabe ist immer zu überprüfen, denn menschliche Fähigkeiten, wie emotionale Intelligenz, empathische Reaktionen, die Fähigkeit zur Improvisation und Intuition, moralische Verantwortung, kann KI heute noch nicht – zumindest in vollem Umfang – gewährleisten. Unsere msg-Kolleginnen und Kollegen sind zudem dazu aufgefordert, keine personenbezogenen Daten oder sensible, nicht öffentlich zugängliche Geschäftsinformationen in externe KI-Tools einzugeben. Grenzen von KI in der Versicherungsbranche können in den Bereichen Ethik und Cybersicherheit (diskriminierungsfreie KI und Schutz vor Cyber-Angriffen), Datenqualität (Integration in bestehende Systeme), Regulatorik (komplexe Vorgaben der EU wie AI-Act und DORA) und Fachkräftemangel (teils mangelnde Kapazitäten für KI-Projekte) auftauchen.  

Wie sehen die Versicherungskunden von morgen aus? Welche Bedürfnisse haben sie? Welche Technologien werden die Versicherungsbranche künftig beeinflussen? 

Versicherungskunden sind durch die Inflation zunehmend preissensitiver und wollen einfache, digitale und transparente Angebote in Echtzeit. Sie erwarten digitale Self-Services, personalisierte Tarife und sofortige Reaktionen des Versicherers, insbesondere im Schadenfall. Anliegen müssen reibungslos und schnell erfüllt werden – und somit zum positiven Kundenerlebnis werden, insbesondere wenn der Kunde in Not ist und auf seine Versicherung angewiesen ist. Darauf müssen die IT-Systeme künftig noch besser ausgerichtet sein. Ich bin davon überzeugt, dass die Erwartungshaltung der Kundinnen und Kunden und die Art und Weise, wie diese Erwartung erfüllt wird – im Produktangebot, in der Beratung, im Service und vor allem im Moment of Truth – den Erfolg eines Versicherers bestimmen. Ich persönlich halte einzelne Produktfeatures für weniger relevant als guten Service und Vertrauen. Dabei spielt der Mensch immer noch eine wichtige Rolle, aber auch bestmögliche Unterstützung durch Technologie – und eben KI. Die Frage für unsere Versicherungskunden ist also nicht: Ob KI genutzt wird; davon gehen sie aus. Die Frage ist: Wie und wo KI zum Einsatz kommt. 

Technologien wie Computer Vision, u.a. für eine vollautomatische Risikobewertung, Schadenbearbeitung und Betrugserkennung, Deep Learning, u.a. für konkrete Handlungsempfehlungen, das Internet of Things (IoT), u.a. für eine selbstständige Prävention sowie Reparatur und Ersatz sowie Quantencomputing, u.a. für Echtzeit-Monitoring und Simulationen werden die Versicherungsbranche künftig beeinflussen.  

Warum ist msg der richtige Partner für Versicherer, um sie bei ihrer Wachstumsstrategie zu unterstützen? 

msg ist globaler Marktführer für Rückversicherungssysteme und Europas größter unabhängiger IT Service Provider mit mehr als 5.000 Versicherungsexperten weltweit und über 300 Aktuaren in der D/A/CH-Region, die Projekte in 34 Ländern betreuen. Über 50% aller Lebensversicherungsverträge im D/A/CH-Raum werden von msg-Lösungen verwaltet. Mit unserem jahrzehntelangen Know-how der Branche bieten wir flexible und skalierbare Lösungen an, die ganz auf die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten sind. Beispielsweise unterstützt die SaaS-basierte msg.Insurance Suite unsere Kunden in der Verwaltung von Versicherungsbeständen. Unser Fokus liegt auf Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Datenschutz, um das Vertrauen unserer Kunden aufzubauen und nachhaltig zu erhalten.  
 

Was macht die inscom aus Ihrer Sicht so relevant?

Aus meiner Sicht bietet die zweitägige Veranstaltung eine hervorragende Plattform, um die richtigen Menschen zusammen zu bringen: Ich freue mich sehr auf die Teilnehmenden der inscom 2025, insbesondere auf unsere hochkarätigen Referenten und ausgewiesenen Experten der Branche und auf viele altbekannte Kontakte – vielleicht sogar auf das eine oder andere neue Gesicht. Alle werden im September wieder in München dabei sein, um sich über aktuelle Trends Herausforderungen und neue Produkte in der Versicherungsbranche auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen und Best Practices zu teilen. Die Kombination von Präsenzveranstaltungen und digitalen Elementen ermöglicht es den Teilnehmenden außerdem, eine breite Perspektive einzunehmen und den Veranstaltungsbesuch flexibel zu gestalten.  Ich freue mich jetzt schon auf den Austausch im September! 

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